Wer findet Guttenbergs halbe Jauch- Million?

IMG_1498Es ist still geworden, um Innocence in Danger (IiD) , ab dem Jahre 2008 einer der Hauptpropagandisten von „Zensursula“. Die Zeit glamouröser Partys in Berlin ist wohl ebenso vorbei wie die Zeit der Stephanie zu Guttenberg als Präsidentin des deutschen IiD- Ablegers mit Sitz in Berlin. Vorbei auch die Zeiten, in denen IiD bei Jauch Geld einspielen konnte.

Unverändert greift der Verein allerdings populistisch Themen rund um Kindesmissbrauch „im“ Internet auf und widmet sich Personen  wie meinem ehemaligen Fraktionskollegen Edathy. Unverändert gilt wohl aber auch, was schon vor Jahren Kinderschutzpräsident Hilgers bemängelte:  „Dieser Verein lenkt von den wichtigen Problemen ab“.

Eigentlich könnte man den Mantel des Schweigens über diese Organisation legen, verstünde sie es nicht unverändert, mit mehr oder minder prominenten Namen um Spenden zu betteln. Gegenwärtige  „Aushängeschilder“ sind die Skifahrerin Maria Höfl-Risch oder der schauspielernde Merkel- Fan Till Schweiger.

Ums Geld des kinderschützenden Spendensammelvereins kümmerte sich zuvor bevorzugt die Guttenberg-Gattin Stephanie. In deren Buch, „Schaut nicht weg“ (KREUZ-Verlag, 2010), schrieb sie

…“ich war gut vernetzt und somit in einer optimalen Position, Spenden eintreiben zu können..“

Gut vernetzt war sie. Das muss der Neid ihr lassen. Bis hin, gemeinsam mit BILD,  zu eigenen RTL 2 – Fernsehsendungen („Tatort- Trash“) zur Jagd auf Kinderschänder oder der Einladung von Günther Jauch, 2010 in dessen Show „Wer wird Millionär“  mitzuwirken.

Dort gewann sie dann mit Mühe und Not 500.000.–Euro. Naürlich nur für den guten Zweck. SPIEGEL-Zitat:

Stephanie zu Guttenberg…..war angetreten, Geld in die Kassen des Vereins „Innocence in Danger“ zu spülen, der sich gegen sexuellen Missbrauch von Kindern einsetzt.

Freuen wir uns also mit Innocence in Danger über den damaligen Gewinn. Was daraus geworden ist, wollte Günther Jauch nicht verraten. Innocence in Danger auf Anfrage auch nicht. Die „wunderbaren Guttenbergs“ sind längst in Übersee.

Und die 500.000.– tauchen in den Bilanzen von Inncence in Danger auch nicht mehr so wirklich auf. Da stellen sich doch einfach Fragen: Kam der Jauch- Gewinn aus 2010 tatsächlich oder nur buchhalterisch bei IiD und den missbrauchten Kindern an? Wo ist er geblieben? Mit dem Ende der Präsidentschaft der Stephanie zu Guttenberg ist er zumindest bilanziell nicht mehr feststellbar. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

PS 1:

Bei IiD habe ich deshalb (natürlich!) wieder einmal nachgefragt:

 Sehr geehrte Damen und Herren,

ich stelle erneut die Anfrage, wie die von Frau zu Guttenberg bei Herrn Jauch im Jahre 2010 gewonnene halbe Million durch IiD verwendet wurde.

Ich stelle zugleich die weitere Nachfrage, warum sich die Verbindlichkeiten im Jahr der Spende (2010) gegenüber dem Jahr 2009 von 53.697.– Euro auf 548.427.– Euro erhöht haben.

Im Jahr 2012 betragen die Verbindlichkeiten  jetzt „nur“ noch 237.997 Euro.

Gleichzeitig sank das Barkassen- und Bankguthabenvermögen um 503.224.– Wie wurde das Geld verwendet?

Für eine zeitnahe Antwort bin ich dankbar.

 Mit freundlichen Grüßen Jörg Tauss

PS 2: Die Bilanzen

Schauen wir uns die bilanzielle Entwicklung bis 2012 einmal an (die von 2013 ist noch nicht veröffentlicht).

Jahr 2009: Aktiva/ Passiva 321.100.– Euro

Jahr 2010, dem Jauch-Jahr:  Aktiva/ Passiva 845.900.– Euro

Nur oberflächlich hinschauende Aktionäre einer Aktiengesellschaft hätten gejubelt: Ein schönes Plus von 524.800.– Euro. Leider hat eine Bilanz aber immer zwei Seiten: Trotz der edlen Guttenberg-Zuwendung stiegen die Verbindlichkeiten (sic!) des Vereins im  Jauch- Jahr von zugleich von 53.697.– Euro auf 548.427.– Euro. Ich dachte immer, im Falle eines höheren Gewinns nehmen Verbindlichkeiten ab und man bewegt sich statt dessen im satten Plus der Neureichen. Nicht so bei Innocence in Danger.

Jahr 2011: Aktiva/ Passiva 901.000.–

Dann der plötzliche Absturz:

Jahr 2012: Aktiva/ Passiva 396.600.–

Sieh‘ an. Das entspricht einer Reduzierung um sage und schreibe 504.000.– Euro. Damit war die schöne Steigerung aus 2010 plötzlich weg. Der Kassenbestand erfuhr nebst Bankguthaben die  kräftige Reduzierung um 503.224.– Euro.

Wie gesagt: Sicher erklärt uns IiD die buchhalterischen Rätsel. Irgendwie haben die es aber zufällig mit der halben Million als Zahl. Damit ich nicht allein dumm bleibe, bin ich natürlich für Tipps, wie eine solche Entwicklung erklärbar ist, dankbar und werde sie hier gerne veröffentlichen. Schließlich wollen wir nicht wegschauen.

PS 3: Hier noch einige ältere Beiträge auf tauss-gezwitscher zu Innocence in Danger:

Einfluss, Geld, Macht (2010) https://www.tauss-gezwitscher.de/?p=1631

Das Schweigen im Walde (2011) https://www.tauss-gezwitscher.de/?p=2257

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2 Gedanken zu „Wer findet Guttenbergs halbe Jauch- Million?

  1. Pingback: Victor

  2. Vera

    Bleiben Sie dran Herr Tauss, schon alleine wegen der vielen tausend missbrauchten Kindern. Vielleicht hilft auch Staatsanwalt.

    Da war doch mal was mit einer Kinderpornoliste und Netzpolitik.org. Woher weiß der IiD, dass die Links echt waren? Dürfen die nachschauen?

    Anmerkung tauss: Natürlich bleibe ich „dran“. Zum 2. Punkt Netzpolitik: Das war allerdings nicht IiD, sondern die KJM (Kommission für Medienschutz) der Länder. Von dort wurden die Fragen aber gleichfalls noch nicht beantwortet

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