Das aufmüpfige Zeltdorf

Irgendwie ist es zwischen mir und manchen Piraten derzeit so wie bei S21. Alle sind den Streit leid und kein Kompromiss ist in Sicht. Und dann gibt es noch das kleine schmuddelige Zeltdorf der Parkschützer, das dummerweise nicht aufgibt. Und in dem sitze im übertragenen Sinne ich.

Mein Beitrittswunsch zu den Piraten und die Bitte um Klärung der Vorgänge um die P9 (Bundesgeschäftsstelle) führt zu immer neuen Höhepunkten der Auseinandersetzung, an der sich leider auch verantwortliche Vorstände eskalierend beteiligen.

Incredibul vom Bezirksvorstand Karlsruhe rechtfertigt seine Ablehnung meiner erneuten Mitgliedschaft bei den Piraten und zur „Causa Tauss“ im „Einstieg und zum Hintergrund“ mit dem „Vorwurf“, ich hätte in Wahlkämpfen mitgeholfen.

Es war mir nicht bekannt, ein Mitwirkungs- und Betätigungsverbot zu haben. Noch nicht einmal das Landgericht hat mir, im Gegensatz zu Incredibul, die bürgerlichen Ehrenrechte abgesprochen.

Denn seine Begründung ist so verblüffend wie sagenhaft:

„Es ist nicht der erste Wahlkampf, in dem er (Anm. Tauss) aktiv mithelfen will, und er nimmt große Distanzen in Kauf, um an Wahlkämpfen teilzunehmen. Es stößt mir sauer auf, formell ja alles richtig zu machen („Ich bin  ausgetreten, damit der Piratenpartei durch meine Person kein Schaden entsteht“), in der Praxis wird aber ausgerechnet da, wo Piraten in der Öffentlichkeit sichtbar sind bis hin zu dem von der Presse am stärksten aufgesuchten Ort während des Wahlkampfs (die P9), Präsenz gezeigt“

Dazu halte ich fest:

1. Das Zitat bezieht sich auf  Tage meiner Verurteilung Ende Mai 2010. Da nicht absehbar war, wie sich das Urteil auf die Landtagswahl Baden-Württemberg auswirkt, habe ich diesen Schritt von mir aus freiwillig getan. Dazu bedurfte es keiner Absprachen. Ich habe den damaligen Bundesvorsitzenden Seippenbusch und den damaligen Landesvorsitzenden Nerz hiervon in Kenntnis gesetzt und zugleich meine weitere Mitarbeit, zunächst außerhalb der Partei, angeboten. Diese wurde auch in Anspruch genommen.

2. Nachdem sich abzeichnete, dass sich der mediale Sturm nach dem Urteil rasch legte, habe ich so unwidersprochen wie wohl schrecklicherweise hier vor Ort im Wahlkampf beim Plakatieren und in anderen Teilen des Landes beim Sammeln von UU mitgeholfen und auch an anderen Aktionen (u.a. Großplakate) wie zuvor an der Erarbeitung des Landtagswahlprogramms mitgewirkt.

3. Auf Bitten von Matthias Schrade (damals Wahlkampfmanager und heute Bundesvorstandsmitglied der Piraten) sollte ich mich deshalb auch an einer Großplakataktion für die Wahl in Bremen beteiligen. Am 24. 3. formulierte ich auf Bitten von Schrade „Kungler“ einen Widerspruch gegenüber Bremer Behörden gegen deren Beschränkung oder Verbot. Er bat mich zugleich, an einem Samstag mit ihm (!) nach Bremen mitzukommen, um eine Hilfslieferung abzugeben. Dies habe ich trotz anfänglicher Zusage nicht getan, weil sich zeigte, dass es seitens der Bremer hier falsche Infos gegeben hatte.  Dies habe ich kritisiert. Im Mai warf mir incredibul deshalb erstmals die „Einmischung“ in Wahlkämpfe vor. Bei kaltem Wetter am Mannheimer Infostand der Piraten zuvor komischerweise nicht.

4. Er rechtfertigt das gegen mich verhängte Hausverbot in der P9 als Ausgangspunkt der Auseinandersetzung mit „medialer Wirkung“:

Man stelle sich vor: Tauss hängt lässig in der Bundesgeschäftsstelle der Piratenpartei ab, während gerade ein Redakteur des Tagesspiegels oder Spiegels reinkommt“.

Wie gesagt: Der Vorwurf ist NICHT, dort tagelang abgehangen zu haben, sondern man müsse sich „das mal VORSTELLEN“. Igittigitt.  Man stelle sich mal vor… Mit der Begründung der „medialen Wirkung“ war übrigens auf dem SPD-Bundesparteitag die Behandlung von Zensursula unterbunden worden. Und mit Hinweis auf BILD wurde damals an die SPD-Bundestagsfraktion appelliert, zuzustimmen. Herzlich willkommen in der Politik 1.0.

5. wird mir weiter „vorgeworfen“, „er nimmt große Distanzen in Kauf, um an Wahlkämpfen teilzunehmen.“ Damit kann nur die Großplakataktion in Berlin gemeint sein, bei der ich um Mitwirkung gebeten wurde. Der Dank der Berliner an alle Beteiligten aus Baden-Württemberg ist nachlesbar. Von diesem Dank war ich nach meiner Kenntnis nicht ausgeschlossen. Ausgangspunkt war ein Hilferuf der Berliner via twitter:

„#piraten #berlin #Großplakataktion ist gecancelt. Durch Unfall(Laternenmast umgefahren) Geldbudget tot=Aktion tot before Start.“ (RealDeuterium)

Durch den Aufbau der Großplakate durch Brunner, Klaus Schimmelpfennig und mich wurde die Aktion dann doch möglich gemacht und sie war nicht tot. JA: Ich nahm mit anderen große Distanzen für den Piratenwahlkampf in Kauf. Und wir arbeiteten und fuhren durchgehend vom frühen Samstagmorgen bis Dienstagnacht namentlich angekündigt nach Berlin. Dass dies ein Grund sein soll, mir eine Mitgliedschaft u verweigern, ist wohl die originellste Begründung, die es je für die Ablehnung einer Parteimitgliedschaft gab.

6. Beim letzten Stammtisch Bruchsal tauchte ein SWR-Fernsehteam (Report Mainz) auf, das unter anderem Fragen nach Tauss stellte. Nach dem wochenlangen und nicht von mir ausgelösten Theater um die P9 war dies auch nicht verwunderlich. Hiervon habe ich den Vorstand informiert. Es soll wohl jetzt unterstellt wird, ICH hätte den SWR informiert. Dies trifft nicht zu.

7. Absurderweise wird mir vorgeworfen, die Beitrittserklärung auf dem Flyer der Piraten Baden-Württemberg verwendet zu haben. Sind jetzt alle Mitgliedschaften ungültig, die auf diesem Weg zustande kamen? Ein anderes Formular lag mir nicht vor.

8. kommt der „finale“ Vorwurf, den LV BaWü gegen Dritte „instrumentalisieren“ zu wollen. In der Tat ist dies ein Motiv, wenngleich natürlich abwertend formuliert. Sagen wir es netter so: Viele fragen mich, warum ich in diesem Kindergarten (noch)mitmachen wolle. Antwort: Weil dieser „Kindergarten“ derart schäbige Machenschaften langfristig nicht aushält. Ich sehe mit Sorge, was sich hier auch in Vorständen der Piratenpartei breitmacht. Und da halte ich den bösen vorbestraften„Kinderpornografen Tauss“, der in der Tat nicht alles akzeptiert, sondern sich gegen solche Machenschaften wehrt, für weniger schädlich an, als manche dieser Leute. Auch deshalb will ich wieder eintreten, um nicht bei jedem Sachargument zu hören, der ist ja noch nicht mal Mitglied.

Allerdings bin ich zum Kompromiss bereit, wenn endlich das ehrenrührige Hausverbot vom Tisch kommt. Nicht ich verbrenne Erde.

Ich hätte daher die persönliche wie herzliche Bitte, dass die vielen Piraten, die mich und insbesondere die Vorgänge zu oben genannten Punkten der Mitarbeit kennen, sich bestätigend zu Wort melden.

Matthias Schrade, der über die ganzen obigen Punkte meiner Mitarbeit nicht nur informiert war, sondern diese neben anderen bei mir ERBETEN hatte, vermag sich wohl nicht mehr erinnern. Ein weiteres ebenso interessantes wie schmierig- trauriges Kapitel in dieser Angelegenheit.

Zur Begründung meines Beitrittswunsches siehe auch „Lieber Herr Holler“ https://www.tauss-gezwitscher.de/?p=2773

17 Gedanken zu „Das aufmüpfige Zeltdorf

  1. Piratenversteher

    Vielleicht könnte eine etwas grundsätzlichere Betrachtung allen Beteiligten weiterhelfen. Der Subtext der ganzen „Causa“ ist: Instrumentalisierung des Ekelbegriffs „Kinderpornographie“ gegen Bürgerrechte auf verschiedensten Ebenen. Wenn die Piraten eine Bürgerrechtspartei sein wollen, muss es zur Kernkompetenz der Piraten gehören dieser Instrumentalisierung – wie zuletzt wieder beim Staatstrojaner – entschieden entgegenzutreten. Wenn die Piraten nicht bereit sind, sich offensiv mit diesem Thema zu befassen, werden sie blind und hilflos in die nächste KiPo-Falle zum Abbau von Bürgerrechten laufen und müssen wieder von mutigeren Netz-Initiativen und Aktivisten zum Jagen getragen werden.
    Dazu gehört auch die Instrumentalisierung dieses Ekelbegriffs für den „Abschuss“ von lästigen Abgeordneten und Parteimitgliedern.

    Die Piraten müssen es aushalten, dass sie immer wieder auf Kinderpornographie angesprochen werden, weil jeder Vorstoß zur Beseitigung von Bürgerrechten immer wieder damit begründet werden wird. Wer dazu nicht bereit oder fähig ist, kann die Piraten nicht glaubwürdig vertreten.

    Zum Schluss: Die Piraten brauchen unbequeme, mutige, kompetente Selbstdenker, ob als Mitglieder oder unabhängige/sympathisierende Experten sollte keine Rolle spielen. Wenn die Piraten – nicht nur bei der Netzpolitik – jeden Sachverstand einbinden, den sie kriegen können, wird ihr Erfolg nicht aufzuhalten sein.

  2. sigmundo

    also ehrlich, so lange solche typen wie der lauer in berlin bei den piraten mitmischen, ist diese partei nicht wirklich diskutabel.
    bin aber gespannt, wie’s in dieser sache hier weitergeht..
    lg°sg

  3. Michael

    Hallo incredibul,
    sollte man als Vorstandsmitglied nicht etwas diplomatischer sein? Mir fällt auf dass ich von dir bisher so gut wie nix zur Person Tauss vernommen hab.
    Kaum im Vorstand zieht die neue „Mannheimer Fraktion“ geschlossen über Tauss her. Ich bezweifle echt, dass ihr dies in einem „Real Life“ Treffen auch so ausdrücken würdet!
    Lieber Christophe, du bist in der Vorstandschaft, bitte verhalte dich auch so!

  4. Incredibul

    Leider strickst du dir da in dem Blogpost was zurecht.

    Der Witz ist:

    Man sieht an deinem Post sehr deutlich, wie du den Leser manipulierst, in dem du 90% gegen die Einleitung in meinem Blogpost argumentierst, die zwischen den Sätzen „Für mich sind hier beide Seiten verständlich“ und „Vor diesem Szenario erscheint mir die Kurzschlussreaktion des Hausverbotes auch ohne weitere Gründe zu wissen zwar nicht korrekt (!)“ steht, und es als meine Begründung für die Ablehnung hinstellst. Entweder du bist wirklich merkbefreit oder du versuchst willentlich zu manipulieren.

    Fast alle deine Punkte vor Punkt 8 gehören nicht zu Begründung meiner Ablehnung. Ich meine, meinen Blogpost eigentlich klar strukturiert zu haben. Der Punkt 8 denn du als „abwertend formuliert“ bezeichnest und auf den du tatsächlich ÜBERHAUPT nicht eingehst, obwohl das doch in meinem Blogpost mit der Überschrift „Was meines Erachtens eine Rolle spielen sollte“ doch deutlich genug als eigentliche Begründung formuliert ist und über die Hälfte des Blog Posts beinhaltet. Wenn ich den Absatz zu Punkt 8 genauer lese, frage ich mich wirklich, wie man so unverschämt fundierte Kritik völlig Kontextlos nicht beantworten kann. Das ist an Dreistigkeit nicht zu überbieten. NICHTS darin bezieht zu deinem Verhalten Stellung.

    Kurz um: Auf die eigentliche Begründung, die drei Punkte „1. Tauss Parteiaustritt und der Zeitpunkt seines erneuten Mitgliedsantrags“, „2. Die Instrumentalisierung des LV BaWü“ und „3. Der Mitgliedsantrag als Druckmittel“ gehst du überhaupt nicht ein. Zu denen könntest du mal en Detail, Satz für Satz, Stellung beziehen. Das wäre sicher interessant, wie du dir das zurechtlegen willst. Aber halt, selbstkritische Inhalte sind auf deinem Blog eigentlich nicht zu erwarten, ist ja scheinbar dein egopushendes Marketinginstrument.

    Was dir aber offensichtlich noch einfällt, sind persönliche Beleidigungen auf Twitter (http://twitter.com/#!/tauss/status/130886686472282112). Das hier ist mein letztes Statement zu dieser Sache.

    Viel Spass noch
    Christophe / Incredibul

    Anmerkung tauss: Ich lasse das hier einfach mal so stehen. Das Notwendige zu Opportunisten, die ihr Verhalten „medial“ ausrichten und sich dennoch dann selbst gerne zu „querdenkenden Piraten“ hochstilisieren habe ich im Artikel deutlich gesagt.

  5. Dirk

    Hallo,

    als erstes verstehe ich nicht so recht, warum du, Jörg, dich so sehr um eine Wiederaufnahme bei den Piraten bemühst. Die zeigen doch eindeutig, dass sie dich nicht wollen! Die wollen deine Hilfe bei Wahlkämpfen nicht, die wollen dein Erfahrung nicht und sie wollen dich als Mitglied nicht! Dann ist es halt so, du hast doch sicher auch andere Möglichkeiten dich zu engagieren, oder?

    Als zweites offenbart sich mir durch die gesamte Diskussion ein neues Bild der Piraten. Damals 2009 waren alle Stolz wie Bolle, dass du dabei bist. Sie hatten einen Abgeordneten im Bundestag. Bei allen Diskussionsrunden, in denen Vertreter der im Bundestag vertretenen Parteien eingeladen wurden, hieß es (ich formuliere mal frei): „Ihr bösen Medien, auch wir sitzen mit dem Tauss im Bundestag, ihr müsst auch uns einladen!“ Klar, damals warst du nicht verurteilt und die Unschuldsvermutung ist ein hohes Gut. Aber beim Wahlkampf einen Scheiß wert. Auf der Straße ist es dem Mob doch egal, ob verurteilt oder nicht. (Und ehrlich gesagt, konnte ich mir nicht vorstellen, dass du aus der Nummer ungeschoren rauskommst!) Entweder waren damals andere Menschen mit mehr Rückgrat am Ruder oder du warst mehr nützlich als du schadetest. Das hat sich wohl geändert.

    Ich finde es bezeichnend, wie hier von Piratenseite gewinselt wird, weil man auf der Straße auf die „Cause Tauss“ angesprochen wird. 1) wird Euch das auch weiterhin passieren. 2) Gibt es sicher noch viel peinlichere Fragen, die euch demnächst gestellt werden, ihr werdet Euch noch wünschen, ihr hättet nur ein „Problem“ mit Fragen nach Tauss! 3) Sich mit dem Problem auseinander zu setzen und vielleicht eine Strategie zu entwickeln, wie damit sinnvoll umzugehen wäre, würde meiner Meinung nach mehr bringen, als das „Problem“ einfach wegzudrücken!

    Als Sympathisant der Piraten finde ich das ganze Verhalten der Piratenpartei sehr schade. Und wenn das so weiter geht, werde ich wohl bei der nächsten Bundestagswahl vom Piraten- wieder zum Nichtwähler!

    Gruß,
    Dirk

  6. Jeff

    Ich bin sie leid, die Politiker, die zurücktreten, um „Schaden von der Partei abzuwenden“, die aber selbstverständlich wieder eintreten und Karriere machen möchten, sobald das mediale Echo verflacht ist und auf der anderen Seite die Politiker, die öffentlich heucheln, daß jeder Mensch mindestens eine zweite Chance verdient, aber ihm genau diese dann verwehren, weil das der Partei schaden könne.

    Was für ein Schmierentheater…

    Ich kann nur hoffen, daß genau DIE Piraten, die als Sprachrohr dafür sorgen, daß Leute, die Anno Pief mal bei den Glatzen waren oder sich andere Fehltritte geleistet haben, ausgetreten werden, irgendwann selbst von der Mehrheit abgesägt werden. Auf eine weitere Partei der Heuchler und Opportunisten kann ich verzichten.

  7. kar

    Wie heißt es treffend? Der Ton macht die Musik. Und man kann und sollte sich hier schon fragen, inwiefern innerhalb der Piratenpartei einvernehmliche Lösungen in unnötigen Fragen gelöst werden können. Die eigtl. Sache, mit der sich die Piratenpartei mal auseinandersetzen wollte, ist ja neben allem anderen zu unwichtig geworden. Hier geht es parteiintern schließlich nur noch darum, sich gegenseitig zu mobben, auszuschließen, zu behindern etc. Dieser Kindergartenquatsch beweist tagtäglich, wo bei der Piratenpartei eigtl. Verbesserungspotential besteht. Nur eben, das bringt ja nicht weiter. Weil ja niemand den Zug aufs richtige Gleis lenken will.

    Der Zug fährt weiter ungebremst nach nirgendwo und niemand fühlt sich zuständig, mal einzuschreiten bzw. zu einer Klärung beitragen zu wollen. Und das sowohl in der Frage, die hier besprochen wird, als auch bei wichtigen politischen Themen (bspw. Netzpolitik), wo die Piratenpartei einfach versagt! Diplomatie ist ein Teil der Politik und nicht die Extreme, die einige Berliner Protagonisten in dieser Vorweihnachtsbescherung offensichtlich tagtäglich suchen.

    Wenn die werten Herrn ein Fass aufmachen wollen, so möchte und sollte jeder, der an dessen merkwürdigen Diplomatieverständnis Anstoß nimmt, sich in der Frage Gehör verschaffen. Ich bin dafür, mal darüber nachzudenken, das eine Petition gestartet würde, ob Mitgliedsanträge innerhalb der Piratenpartei aufgrund Einflusnahme kindischer Möchtegernpolitiker aus der Volksschule nicht hinnehmbar sein kann. Ich denke mal, in Zeiten, in denen bspw. die CDU eine elementare Position (Mindestlohnverweigerung) aufgeben kann, könnte man annehmen, ist auch bei anderen Parteien noch viel mehr Luft für die Vernunft u. die Realität. Dazu schlage ich http://www.petitiononline.de/ vor.

  8. Peter Loh

    Hallo Herr Tauss,

    stellen Sie sich doch bitte mal folgende Situation vor:

    Sie sitzen in einer Bar am Tresen, Ihnen gegenüber ein wunderschöner Mann. Sie schauen ihn an, beginnen zu flirten, Sie setzen sich zu ihm, ein Gespraech entspinnt sich, Sie geben ihm nen Drink aus. Mit der Zeit bemerkt dieser wunderschoene Mann, dass er sich auf einen Typ einliess, der mal so gar nicht sein Typ ist.
    Dieser wunderschöne Mann sagt Ihnen nun:“Danke für den Drink, aber ich glaub, das wird nix mit uns beiden.“ Er erhebt sich von seinen Barhocker.
    Während er aufsteht langen Sie ihm an den Hintern, worauf er schreit:“Finger weg!“
    Sie greifen ihn aber am Handgelenk, ziehen ihn an sich heran, versuchen ihn zu küssen, und erhalten eine schallende Ohrfeige.
    Sie hauchen ihm zu:“Ich bin so geil auf dich.“
    Umherstehende beginnen zu reagieren: eine will dem Mann zur Hilfe eilen, dem nächsten ist das Geschehen egal, dritte meinen es sei völlig normal, was da grad abgeht, da muss Mensch sich nicht einmischen. Vierte eilen Ihnen zur Hilfe, schliesslich ist Ihr Verhalten normal.

    Sie aber sollten einfach mal verstehen, dass ein nein ein nein ist.

    So zeichnete ich mal ein Bild, mag sein, dass es zum Verständnis hilft.

    Ich als Pirat will mich nicht von Ihnen, hier jetzt im parteipolitischen Sinne, umarmen und küssen lassen, NEIN.

    Wenn Sie weiterhin parteipolitisch tätig sein wollen, steht Ihnen das gesamte Spektrum der Parteien in Deutschland zur Verfügung, nur nicht die Piratenpartei.

    Ich wünsche Ihnen, tatsächlich von herzen, viel Glück bei der Suche nach der richtigen Partei für Sie. Ich selbst brauchte viele Jahre, nun bin ich angekommen.

    Anmerkung tauss: Letzteres freut mich für Dich. So von Pirat zu Pirat. Und keine Sorge: Ich will Dich nicht knutschen. Aber ich akzeptiere, dass jeder nach Vergleichen und Bildern sucht, die er selbst gut versteht.

  9. an_fi

    @Nightwulf Natürlich kann man fordern, dass die Berliner das Hausverbot „gefälligst“ wieder aufheben sollten und dabei gedanklich mit empörter Mine und geballter Faust auf den Tisch hauen. Der Forderung folgen werden sie freiwillig allerdings nicht, weil sie dadurch nach außen hin signalisieren würden, dass sie schon bei ein wenig Druck durch ein Nicht-Mitglied einknicken. Je mehr Jörg den öffentlichen Druck erhöht und dabei in Presse und Blog seine „Forderungen“ und „Angebote“ formuliert, desto weniger können sie dem nachgeben.

    Wir sind uns einig, dass Jörg unfair behandelt wurde und das Hausverbot sehr wahrscheinlich eine unnötige Reaktion war. Jörg jedenfalls macht gerade auch ein riesen Fass auf. Und das ist wenig hilfreich. Das beste wäre, wenn die Betroffenen den Streit abseits der Öffentlichkeit bei einem Bier aus der Welt schaffen würden. Das hat die größten Chancen auf Erfolg.

    P.S. Ein Hausverbot ist der formale Schritt, den man nunmal machen muss, um jemanden des Hauses zu verweisen. Das müssen nicht zwingend Randalierer oder Verbrecher sein. Es reicht auch, dass ein Störer der ersten Bitte zu gehen nicht Folge leistet.

    Ich habe für mich beschlossen, dass ich mich für keine der beiden Seiten einsetzen werde, da ich die Reaktion der Berliner Geschäftsstelle für falsch halte, mich aber auch nicht weiter vor Jörgs Karren spannen lassen möchte.

  10. Roland Schweikert

    Werter Herr Tauss,
    sie beweißen gerade ein weiteres mal, dass sie kritische Stimmen unterbinden.

    Ich bleibe dabei, dass sie grundsätzlich Ihnen unangenehme Posts zensieren.

    Sie sollten das Wort Transparenz nicht mehr in den Mund nehmen.

    Roland Schweikert

  11. Roland Schweikert

    Hallo an alle,
    Der Mitgliedsantrag steht leider unter falschen Vorzeichen.
    Jörg Tauss möchte damit dem Lvo Berlin an den ,,karren“ fahren.

    Email an den Bezirksvorstand Karlsruhe vor Entscheidung:
    ,,Aber den anderen Lauers & Co gönne ich den Triumph
    nicht.“ „Ein Wiedereintritt Tauss wäre der heftigste Schlag, den man den Freunden versetzen könnte;)“

    Für den Fall der Nichtaufnahme führt er in derselben Email aus:
    ,,Warnen will ich aber vor der Peukert-
    Strategie, mich weiter auflaufen zu lassen, um sich so medial zugleich von Kinderpornografie absetzen zu können. Damit wären nach seiner
    Auffassung 2 Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Dieser Versuch führt aber, um es ganz klar zu sagen, zu verbrannter Erde“

    Somit ist klar: Jörg Tauss möchte vorab den Bezirksvorstand in seiner Entschdeidung beeinflussen. Es ist kein Wort davon, dass er das Hausverbot in Berlin ,,aufklären“ möchte. Nein, er setzt den Bezirksvorstand verbal unter Druck.

    Weiterhin führt er aus:
    ,,Hallo, der Fairness halber teile ich mit, dass zur Frage Beitritt eine Fernsehanfrage des SWF eingegangen ist (vermutlich Report Mainz). Das
    ganze entwickelt sich zu einem Lehrstück, was passiert, wenn man kleine Konflikte seitens des BuVo bewusst eskaliert oder eskalieren lässt.
    Wenn endlich das Hausverbot vom Tisch wäre und zumMissverständnis erklärt wird ziehe ich meinen Antrag bis zum 1. 6. 2012″

    Er schlägt also vor: Hausverbot gegen Mitgliedsantrag.
    Da der Bezirksvorstand Karlsruhe aber das Hausverbot nicht ausgesprochen hat und es somit nicht in seinem Zuständigkeitsbereich liegt, ist davon auszugehen, dass Jörg Tauss spätestend jetzt versucht, den Bezirksvorstand zu instrumenatalisieren.

    —-
    Nach Ablehnung des Wieraufnahmeantrags gibt sich Jörg Tauss nicht geschlagen. Er aggiert weiter und verhält sich nun sogar Parteischädigend.
    Er führt in den Medien aus:

    ,,einigen Leuten deren Spielchen durchgehen zu lassen“. Tauss glaubt an eine Art Rachefeldzug einer
    bei der Berliner“ Interview Rhein Zeitung.

    Das sei „Stalinismus“, klagte Tauss im Gespräch
    „Fehlentwicklungen in
    Berlin“ spornten ihn an, weiterzumachen, sagt er. Seiner ehemaligen Partei bescheinigt er ein „gestörtes Verhältnis zur Resozialisierung
    Interview süddeutsche Zeitung.

    Auch hier kein Ende in Sicht Jörg Tauss führt öffentlich weiter aus:

    Sehr schön! Hoffe nur, dass sich noch mehr Medien für das Thema interessieren 🙂 Twitter.

    Mit Machenschaften finde ich mich nicht ab 😉 Twitter.

    Mit erneuten groben Unrichtigkeiten, um das hässliche Wort Lüge zu vermeiden. Z. B. zum Austritt / Twitter

    Er erhöht seinen Druck an den Bezirksvorstand in folgender Mail im Wortlaut:

    „Erfüllt
    meine Bedingungen oder ich ich verlege meinen Wohnsitz in eine Untergliederung, die
    mich aufnimmt“

    Edit: JT hat sich nie kosntruktiv um eine geeignete Lösung bemüht. Er möchte seine Ziele durchsetzen und setzt die zuständigen Parteien unter Druck, hierzu bedient er sich auch der Medien.

  12. Andreas

    Hallo,

    wir müssen bei der Entscheidung über Eintritte daran denken, dass wir damit die Partei nicht schädigen.

    Beim Bundestagswahlkampf bin ich beim Verteilen von Prospekten mehrfach darauf angesprochen worden, dass wir die Partei sind, die einen „Förderer des Verteilens von Kinderpornografie“ aufgenommen haben.

    Ich habe damals schon gesagt, dass ich die Entscheidung nicht richtig finde, aber die rechtlichen Erwägungen der Unschuldsvermutung, die damals im wesentlichen als Grund angegeben wurden akzeptiere. Nun scheint ein Urteil gesprochen zu sein. Und dies wird wohl noch im allgemeinen Rechtsverkehr vorwerbar sein, vemute ich.

    Wenn die damals kommunizierten rechtlichen Erwägungen wirklich den Ausschlag gegeben haben sollen, wäre es für einen Eintritt noch zu früh. Können Sie sagen, wann die Tilgungsreife eintritt?

    Ich kenne Sie ja persönlich nicht und bin mir nicht im Klaren darüber, welche atmosphärischen Störungen der „Kausa“ zu Grunde liegen. Viellicht stimmt auch die Chemie in Ihrem Kreisverband nicht so richtig.

    Am Ende bin ich aber der Meinung, dass Sie uns mit eimem Beitritt in der öffentlichen Wahrnehmung keinen guten Dienst erweisen würden. Wenn Sie die politische Piraterie unterstützen wollen, gibt es sehr viele Möglichkeiten als „Freibeuter“ bei wesentlichen Entscheidungen inhaltlich mitzuwirken. An unserem Stammtisch sind einige dabei, die noch nicht den Schritt hin zum Parteieintritt gegangen sind.

    Warum handeln Sie nicht ebenso, können Sie dazu einmal Stellung beziehen?

    Grüße,
    Andreas

  13. Mike

    Ich bin kein Mitglied der Piraten, habe diese aber bei der letzten Bundestagswahl gewählt, und werde sie vermutlich auch 2013 wählen. Außerdem habe ich mich bisher nicht an der ganzen Tauss-Debatte beteiligt.

    Ich verfolge allerdings die Tauss-Geschichte seit der Hausdurchsuchung welche über BILD publik gemacht wurde.

    Ich finde es beschämend wie sich die Piraten derzeit gegenüber Tauss verhalten. Ich kann an seinem Verhalten nichts parteischädigendes erkennen. Im Gegenteil. Tauss zeigt Aktivismus, sei es hier in seinem Blog, mit unbequemen Briefen an einschlägige Politiker als auch mit Hilfe für die Piraten vor Ort, oder auch mit bissigen Artikeln bei Gulli.com.

    Ich würde Tauss auch parteilos wählen. Der Mann kämpft ehrlich für die richtige Sache. Darüberhinaus nehme ich es ihm ab, dass es ihn nicht mehr in den Bundestag zieht. Meine Güte… nach so vielen Jahren im Parlament hat er seinen maximalen Rentenanspruch schon locker erreicht. Was sollen also diese bescheuerten Unterstellungen…?

    Piraten, seid nicht doof. Nehmt diesen Mann wieder bei euch auf. Seine Erfahrung und seine Tatkraft vor Ort sind hilfreich für eure weitere Entwicklung.

  14. Nightwulf

    Ganz ehrlich? Wenn die Berliner Piraten keine Möglichkeit haben, das ohne Gesichtsverlust zu tun, dann müssen sie es eben MIT Gesichtsverlust tun. Wir reden hier von einer sagenhaften Entgleisung und Überreaktion. Wir winken mit Transparenz und jeder kann mitmachen und dann wird ein (wie ich finde) Mensch, der sich von Anfang an mit Bedacht aktiv eingebracht hat derart gemobbt? Manchmal könnte man meinen, Mitglied der CDU/CSU zu sein und nicht der Piraten. Mich ärgert sowas jedenfalls maßlos. Ein Hausverbot spricht man gegenüber einem Randalierer oder Verbrecher aus. Man, denkt doch einmal über die Wahl Eurer Mittel nach!

    Ebenfalls just my 2 cents.

  15. an_fi

    Wenn das Aussprechen des Hausverbots und die Art mit dir umzuspringen nicht Folge einer rationalen Überlegung sondern eher Konsequenz eines wie auch immer gearteten Bauchgefühls ist, wird das Erhöhen des Drucks nichts bringen.

    Inhaltlich bin ich auf deiner Seite, Jörg, aber bei der derzeitigen Konstellation haben die Verantwortlichen in Berlin keine Möglichkeit „ohne Gesichtsverlust“ zururückzurudern.

    Just my 2 Cents
    an_fi

  16. hollarius

    Hm, als unbeteiligter Neupirat möchte man die Beteiligten erstmal alle auf die Wuttreppe setzen. Dieser Konflikt schadet uns allen.
    Alle bestehen jetzt auf ihren Rechten und auf dem Prinzip und das so lange, bis alle weinen. Denn es kann nicht mehr so lange dauern, bis irgendwelche Medien, die uns klein schreiben wollen, in die Kerbe hauen.
    Man sollte tunlichst nicht vergessen, dass wir keine Klüngel und keine Flügel brauchen, wir brauchen auch keine Spaltung wegen der Causa Tauss. Wir brauchen auch keine Racheaktionen und keinen Druck durch Aufnahmeanträge, aber auch keine Hausverbote …
    Wir sind hier doch nicht bei den Etablierten, verdammt …

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